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Wie informiere ich mich über THS?

Die Vorbereitungen für so einen operativen Eingriff laufen seit Monaten bei SiLe im Kopf. Denn der Weg zur Entscheidung, wohin sie nun gehen will, war steinig. Erst wollte sie, dann wieder nicht, doch die Einschränkungen im täglichen Leben sind mittlerweile so hoch, zu zahlreich und SiLe ist definitiv zu jung , sich von dieser Sch.... Krankheit dermassen einschränken zu lassen. Die Entscheidung  ist so individuell wie der Mensch selber. Jeder hat seine eigene Schmerzgrenze anders gesetzt. Die Angst vor einer sogenannten "Wachoperation" ist bei vielen Menschen grösser, als die Schmerzgrenze der Parkinson Symptome und dessen Einschränkungen. Das Unwissen  oder das bewusste nicht wissen wollen, was diese Krankheit, medizinisch gesehen, im Körper überhaupt anstellt, ist oft auch ein Grund, sich nicht mit einer THS auseinandersetzen zu wollen. Eine Bekannte von SiLe hat sich aus gutem Grunde dagegen entschieden und zwar, das sie keinen Fremdkörper in ihrem Körper möchte. Jede/r entscheidet das ganz persönlich für sich. 

SiLe wird oft gefragt, warum sie diese THS OP bereits nach knapp 7 Jahre Diagnose wirklich schon machen will, denn man sehe ihr ja rein äusserlich nichts an, dass sie Parkinson habe. 

Der Parkinson ist wie eine Wundertüte, man weiss nie was raus kommt. So sind es viele verschiedene Symptome, motorische und eben noch mehr nichtmotorische, wie Depressionen, Inkontinenz, Sprachprobleme, Blutdruckschwankungen, Sehverschlechterung, Insomnia und Durchschlafprobleme und so weiter.... unzählige. Solche die sichtbar sind und solche die nicht sichtbar sind. Auch in einem fortgeschrittenen Stadion der Erkrankung, Medikamenteneinahme alle zwei Stunden, kann nicht abschliessend gesagt werden, dass jemand im Rollstuhl sein muss oder schwerste Einschränkungen hat. Gerade beim Young onest Parkinson sind die Verläufe dermassen verschieden, wie die Symptome und die Einschränkungen. Das macht den Parkinson auch sehr unberechenbar. Leider. Diese Diagnose ist zwar klar, jedoch jede Betroffene Person hat eine andere Kombination dieser langen Auflistung. Die einten haben nur mit Zittern und Bewegungsverlngsamung zu kämpfen und andere mit Muskelstarre und Depressionen. Die dritten mit Schlafproblemen oder Tagesmüdigkeit. Und so weiter... Doch bei SiLe hatte sich dann irgend wann die Hoffnung in die Diskussion eingemischt, um so zu einer Entscheidung zu kommen. Die Hoffnung, wieder auf dem Hundeschlitten zu stehen, nach Australien zu fliegen und wieder Wanderungen mehr als 1h zu machen. 

 

Der Beste Weg sich über eine THS zu informieren ist den/die behandelnden Neurologen/Neurologin zuerst zu fragen um sich zu informieren. Das Internet als Ergänzung benutzen.  Informationen  persönlich durch Erfahrungsberichte oder Besuche im Spital, z. Bsp. wenn eines der Mitglieder in der Selbsthilfegruppe diese Operation macht. Die Klinik gibt auch Telefon Nummern raus, von Patienten/innen, welche sich zur Verfügung stellen, Auskünfte über die THS und dessen Operation zu erteilen. Denn Betroffene sind eigentlich hier die Spezialisten, die Aerzte die Mediziner. 

 

Viele liebe Kollegen und Kolleginnen,  welche bereits auf einer sehr ähnlichen Reise waren, hatten positive Erlebnisse, welche sie SiLe mitgegeben haben. Die kleineren Steine oder Gartentürchen, welche umgangen oder geöffnet werden mussten, diese wurden offen und ehrlich eben auch angesprochen, so dass SiLe eigentlich schon sehr sehr gut mit detaillierten Angaben ausgestattet ist. Auch der behandelnde Oberarzt, der Neurochirurg und die Parkinson Nurse sind sehr offen für  allerlei Fragen. So konnte sie sich  ein sehr viel besseres Bild machen und hat noch mehr Menschen kennen gelernt, welche  ihr zusätzliche Kraft und Motivation zusenden auf ihre Reise. 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kania Manuela (Samstag, 06 November 2021 07:45)

    Mein Freund hat sich auch dafür entschieden mit 53 Jahren. Er bereut es keineswegs. Er muss aber noch feiner eingestellt werden, war ja erst Ende September.